Im Gebrauchtwagenmarkt werden immer mehr E-Autos angeboten. Im Unterschied zu der Preisabschätzung eines herkömmlichen Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor, ist dies bei einem E-Auto etwas Neues. Die kostenmäßig entscheidende Größe, die Antriebsbatterie, unterliegt einem Alterungsprozess, in dessen Folge die Kapazität und Leistungsfähigkeit verringert wird.
Ein wichtiger Parameter ist der Gesundheitszustand der Batterie (SoH = State of Health), der fabrikneu bei 100% startet. Ein SoH von 90% bedeutet dann bei einer ursprünglichen Kapazität einer Batterie von zum Beispiel 50 kWh, dass jetzt nur noch 45 kWh verfügbar sind.
Auch für den Besitzer eines Elektrofahrzeugs kann die Kenntnis des SoH wichtig sein. So kann abgeschätzt werden, ob sich der Alterungsprozess der Batterie im normalen Rahmen bewegt oder eventuell ein Garantiefall vorliegen könnte. Der Mindestanteil der nutzbaren Akkukapazität wird für die meisten Elektroauto-Modelle bei 70% nach acht Jahren oder 160.000 km vom Hersteller garantiert.
Für den Test gibt es inzwischen auf dem Markt verschiedene Angebote. Am einfachsten ist ein Test mit der Zusendung eines Diagnosegeräts, das selbst im E-Fahrzeug an die OBD-Diagnoseschnittstelle angeschlossen wird. Der Test beginnt nach Vollladung des Fahrzeugs und dem anschließenden Leerfahren der Antriebsbatterie auf unter 10%. Dies kann in mehreren Fahrten innerhalb einer Woche erfolgen. Die Messdaten werden online übermittelt und das Zertifikat der Batterie wird per E-Mail zugesendet. Das Diagnosegerät wird nach dem Test wieder zurückgeschickt.
Wo früher nur eine grobe Schätzung des Gesundheitszustands der Antriebsbatterie möglich war, gibt es jetzt auch herstellerunabhängige und zertifizierte Batterietests, die selbst durchgeführt werden können.
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