Gerade wird viel über mögliche Stromausfälle (Blackouts) gesprochen. Ab und an wird nun auch das Laden eines Elektrofahrzeugs in die Diskussion mit einbezogen. Können gleichzeitige Ladevorgänge von Elektrofahrzeugen einen Blackout verursachen?
Natürlich könnten viele gleichzeitige Ladevorgänge dem lokalen Stromnetz Probleme bereiten. Allerdings sind diese bisher gleichmäßig über das Jahr verteilt. Eine höhere Homeoffice-Quote fängt zudem die höhere Anzahl an Elektrofahrzeugen bisher auf. Anders sieht es beispielsweise bei elektrischen Heizlüftern aus, die gerade bei Minusgraden unkontrolliert eingeschaltet werden können. Bei Wallboxen gibt es eine Meldepflicht, die bei höheren Ladeleistungen eine Genehmigung beim Netzbetreiber erforderlich machen. So kann der Netzbetreiber mit einer Wallbox zur Ladung von Elektrofahrzeugen besser umgehen als das bei einem unkontrollierten Einschalten von vielen elektrischen Heizlüftern, im Beispiel oben, der Fall wäre.
Bei netzdienlichem Laden könnte zeitweise (analog zu Wärmepumpen) der Ladevorgang in Überlastungssituationen unterbunden werden. Bei Überschüssen im Stromnetz kann die Ladung auch bewusst verschoben werden. Allerdings ist dies noch selten implementiert und/oder über spezielle Stromverträge für Elektrofahrzeuge abgebildet.
Pauschal lässt sich für die Ladung von Elektrofahrzeugen keine höhere Gefahr von vermehrten Blackouts ableiten. Allerdings sollte es in Zukunft mehr flexible Ladetarife geben, damit das netzdienliche Laden beim Elektroauto-Besitzer finanziell belohnt werden kann.
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