Schnelleres Einphasiges Laden

Mai 17, 2023 | Rund um die Elektromobilität

In Deutschland gibt es ein Drehstromnetz, das aus drei Phasen besteht. Um die sogenannte „Phasenschieflast“ zu verhindern, wird das einphasige Laden auf 20 Ampere beschränkt. Damit soll eine zu starke Belastung der einzelnen Phase für den Ortsnetztrafo vermindert werden. Definiert wird dies in den Technischen Anschlussbedingungen (TAB) der jeweiligen Netzbetreiber. In Österreich und der Schweiz ist dies sogar auf 16 Ampere begrenzt.

Bei der in Europa üblichen Spannungslage von 230 Volt, bedeutet dies eine Leistung von 4,6 Kilowatt (230 Volt mal 20 Ampere). Eine Batterie mit 40 Kilowattstunden Kapazität ist so mit knapp neun Stunden geladen.

Mit Hilfe des eigenen Solarstroms (PV) und geeigneter Ladestation/PV-Steuerung kann eine einphasige Ladung mit einem Trick beschleunigt werden. Die PV-Steuerung sorgt dafür, dass auf der gleichen Phase, an der der Solarstrom normalerweise eingespeist wird, das Elektrofahrzeug geladen wird. Ist ausreichend PV-Strom vorhanden, dann kann das Fahrzeug mit einphasigen 32 Ampere geladen werden, wenn ansonsten das Haus am Netzübergabepunkt die Regeln für die Phasenschieflast einhält. So ist eine Ladeleistung von 7,4 Kilowatt (230 Volt mal 32 Ampere) möglich, was einer Ladezeit von gut 5,5 statt 9 Stunden in dem oben genannten Fallbeispiel entsprechen würde.

Nicht alle Ladestationen/PV-Steuerungen haben den Aspekt des schnelleren einphasigen Ladens im Blick. Steht eine Neuanschaffung an, lohnt sich die Berücksichtigung dieser „Boost“-Funktion, wenn man auch Zuhause etwas schneller mit Solarstrom laden möchte.

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